Wozu ein Hypermedia-Modell?

 

Goethe gehört zu den Pionieren vergleichender Bilddarstellungen in der Geographie. Neben und nach ihm wurden aber noch viele vergleichende Höhenkarten erstellt. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts sind sie in beinahe jedem Atlaswerk zu finden.

 

Vergleichendes Höhenbild von Bulla und Fontana, Paris, um 1830, zusätzlich mit Angaben der längsten Flüsse und der höchsten Wasserfälle

 

Nicht weitergeführt wurde jedoch die Goethesche Trennung in zwei Hemisphären, und verloren gingen auch die symbolischen Figuren, die Goethe eingeführt hat. Gerade sie erscheinen aus heutiger Sicht aber am interessantesten. Die von Goethe ge- oder erfundenen Bildelemente wirken wie "Icons", also jene einfachen Symbole, die auf dem Computer-Bildschirm Dateien und Programme repräsentieren. Auf der Suche nach anschaulichen und einfach zu vermittelnden Informationseinheiten hat Goethe in seiner Zeit und mit den damaligen Darstellungsmethoden etwas Vergleichbares erfunden. Allerdings musste er die von seinen Icons repräsentierten Informationen noch in einem separaten Kommentar beifügen. 

Um die Tauglichkeit von Goethes kreativer Bild-Erfindung auch für ein heutiges Publikum zu belegen, ist hier die Zeichnung Höhen der alten und neuen Welt ins elektronische Medium übernommen und ein „Hypermedia-Modell“ davon hergestellt. worden: Zehn Objekte auf dem Bild sind als „Hotspots“ eingerichtet, so daß sie sich durch einen Mausklick auf zusätzliche Informationen hin öffnen. Die impliziten Informationen, die Goethe in der Zeichnung visualisiert hat, können so explizit gemacht werden, und die Höhen der alten und neuen Welt werden auf spielerische Weise durchlässig auf ein weltumspannendes Wissensnetz. 

Viel Vergnügen beim „Surfen“ durch Goethes Bildlandschaft wünscht Ihnen die Goethe-Gesellschaft Schweiz! 

Die Präsidentin: Dr. Margrit Wyder

E-Mail für Fragen / Kommentare

Zur Entstehung des Höhenbilds +++ Goethes Text zum Höhenbild +++  Zur Wirkungsgeschichte des Bildes +++ zurück